Hier habe ich für euch Tipps gesammelt, wie ihr die gemeinsame (Aus-)Zeit gut überstehen könnt. (Die hinterlegten Links führen zu externen Seiten und sind lediglich Beispiele.)
- Aktivitäten
Stemmt gemeinsam den Haushalt
Sei kreativ
Halte deinen Körper gesund.
Verbringt Zeit zusammen
Verbringt Zeit allein
So bleibst du bei guter Laune - Lernorganisation
So kannst du lernen
Lernzeiten
Eltern sind keine Ersatzlehrer - Redet nicht zu viel über die Krise
- Pläne schmieden gibt Sicherheit
- Aktuelle Herausforderungen meistern
Aktivitäten
Stemmt gemeinsam den Haushalt
Kocht und backt zusammen etwas Leckeres. Arbeitet im Garten. Hier können z.B. Beete angelegt und etwas gesät werden, Bäume und Büsche beschnitten und Osterdekoration auf gehangen werden. Durch gemeinsames Erledigen von Hausarbeiten kannst du z.B. lernen, wie das Wäschewaschen und die Waschmaschine funktionieren. Ihr könnt die Gelegenheit auch nutzen, um auszumisten? Es gibt sicher einen Schrank oder eine Ecke, die es nötig haben. Fangt erst mal mit einzelnen Schubfächern an – nehmt euch nicht zu viel auf einmal vor. Ihr könnt auch von Apps und Fotos im Handy löschen, die ihr nicht mehr nutzt. Auch bei eurer Kleidung gibt es bestimmt ein paar Teile, die nicht mehr passen oder die ihr sowieso nie anzieht. Diese könnt ihr später z.B. in einer Stadtmission abgeben. Diese reicht die Kleidung an Bedürftige weiter. Viele dieser Einrichtungen nehmen auch gebrauchte Haushaltsgegenstände an, die ihr aussortiert habt. [zurück nach oben]
Sei kreativ
Du kannst Musik hören, singen, Instrumente spielen üben oder erlernen. Du kannst malen (z.B. Zentangle zum meditativen Mustermalen ), Papier falten, Häkeln oder Stricken, Ostereier bemalen oder Frühlingsdekoration aus Naturmaterialien basteln. Wie wäre es mit ein paar Tricks für dein Haustier? Jetzt hast du viel Zeit dazu. Denn zum Beibringen von Tricks brauchst du viel Zeit und gute Nerven für die Wiederholungen – das ist wie beim Vokabellernen Fleißarbeit. Bitte gönne deinem Haustier aber nach maximal 10 Minuten Training eine Pause.
Du kannst dir z.B. auch selbst programmieren beibringen. Die Mädchen und Jungen des Schulteams für die First Lego League haben im letzten Jahr damit begonnen Legoroboter Aufgaben erledigen zu lassen. Neugierig geworden? Auf dieser Seite findest du mehr dazu, wie du online mit Lego bauen kannst und einen Roboter online fahren lässt. [zurück nach oben]
Halte deinen Körper gesund
Nutze die Zeit um ausreichend zu schlafen. Esse genügend frisches Obst und Gemüse. Extrem wichtig ist auch Bewegung. Denn wenn du ausgelastet bist, dann fühlt sich auch deine Seele besser. Vielleicht verlierst du dabei sogar etwas Winterspeck? Gehe spazieren. Wenn du einen hast, nimm deinen Hund mit. Das ist in häuslicher Gemeinschaft auch zu mehreren Personen erlaubt, wenn ihr nicht gerade in Quarantäne seid. Fahre Fahrrad oder Rollschuhe. Du kannst auch Sport im Wohnzimmer machen (z.B. mit ALBAs täglicher Sportstunde) Erlerne einen Tanz oder tanze einfach wild zu deiner Lieblingsmusik durch dein Zimmer. Lerne oder übe zu jonglieren oder den Cup Song aus Pitch Perfect. [zurück nach oben]
Verbringt Zeit zusammen
Esst gemeinsam. Schaltet währenddessen den Fernseher aus und legt das Handy beiseite. Jetzt habt ihr die Gelegenheit miteinander zu reden. Nimm dir Zeit für Menschen, die dir wichtig sind. Rufe deine Freunde oder Großeltern an. Rede mit ihnen darüber, was sie in dieser Krise beschäftigt und wie sie das Beste daraus machen. Kramt mal wieder Gesellschaftsspiele raus. Ihr habt sicher noch einige Karten- oder Brettspiele zuhause. Sucht mal gemeinsam Filme raus, oder wechselt euch dabei ab. Redet darüber, was euch daran gefallen hat und was nicht. Ihr könnt auch zusammen mit Freunden was übers Handy spielen (z.B. über Houseparty oder Name Stadt Land Fluss) oder Filme und Serien über Netflix-Party gucken.
Für Eltern gibt der Landesfilmdienst Thüringen e.V. einige Tipps zu Medienerziehung in Zeiten von Corona. Denn auch wenn ihr jetzt die Zeit dafür habt, so ist es trotzdem besser mal zu überlegen, wieviel Zeit ihr auf einen Bildschirm starrend verbringen solltet und welche Apps, Spiele und Filme/Serien für euer Alter empfohlen werden. [zurück nach oben]
Verbringt Zeit allein
Warum es gut ist, auch mal Zeit alleine zu verbringen? Die meisten Menschen sind jetzt lange Zeit zuhause. Familien leben zusammen, oft mit wenig Platz. So laufen sie sich viel häufiger über den Weg. Das birgt dann auch die Gefahr, dass sie sich streiten und andere mit ihrer schlechten Laune anstecken. Deshalb ist es wichtig, dass jeder auch mal Zeit für sich hat.
Bitte seid wachsam! In solchen Situationen kann es nicht selten zu Gewalt kommen. Wenn du beobachtest, wie jemand in deinem Zuhause geschlagen wird, wenn du selbst ein Opfer bist oder von Freunden erfährst, dass sie Gewalt erfahren, dann hole bitte Hilfe. Du kannst von Montag bis Freitag 10 – 18 Uhr Frau Seidel anrufen (Tel. 0179 189 6646), den Frauennotruf des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt (Mo – Fr Hotline 0160 7436715 von 8 – 16 Uhr; Mo – So über Leitstelle 03671 99 00 von 16 Uhr – 8 Uhr), das Kinder- und Jugendsorgentelefon Thüringen (Tel. 0800 008 0080 – kostenfrei aus dem Mobilfunknetz in Thüringen erreichbar) oder in dringenden Fällen die Polizei unter der 110.
Die Zeit für dich kannst du z.B. nutzen, um deine Hobbies und Interessen im Rahmen deiner Möglichkeiten zu vertiefen. So wirst du zum Experten auf diesen Gebieten. Teile mit deiner Familie und Freunden deine Begeisterung dafür. Frage auch mal andere, was sie eigentlich für Hobbies und Interessen haben. Vielleicht erlebst du ja die ein oder andere Überraschung? Jetzt ist auch die Gelegenheit, mal wieder ein Buch zu lesen. Die kannst du z.B. bei der Thüringer Onlinebibliothek Thuebibnet ausleihen. Deren Angebot ist für alle angemeldeten Bibliothekskunden der beteiligten Bibliotheken kostenlos. Alleine kannst du auch Rätsel lösen oder puzzeln.
Jetzt ist eine Zeit der Entschleunigung. Das heißt, es gibt kaum andere Termine und deshalb bleibt viel Zeit für die Dinge, die du gerne tust. Genieße es, dass du die Zeit dafür hast. [zurück nach oben]
So bleibst du bei guter Laune
Hier ein paar Methoden, wie du dich selbst entspannen kannst: Atme 10x tief ein- und aus. Probiere aus, wie es ist zu meditieren (z.B. 10-minütige, geführte Meditation für Anfänger ). Schreibe eine Liste mit „10 Dingen für die ich dankbar bin“. Für Erwachsene gibt es hier noch ein paar Tipps von Ein guter Plan Achtsamkeit gegen Corona-Angst? 11 Tipps, wie du entspannt durch die Pandemie kommst.
Ihr könnt euch auch mit Spaß und Humor aufmuntern. Erzählt euch Witze, schaut euch lustige Videos an. Lachen ist ganz wichtig für unsere geistige Gesundheit. Lachen setzt Freudehormone frei und die fressen Kampfhormone auf. Das sagt Vera F. Birkenbihl. Hier erzählt sie, warum uns Lachen glücklich machen kann, auch wenn es nichts zu lachen gibt. Es ist wichtig, dass du auf deine eigene Laune achtest und dich nicht so leicht von der schlechten Laune anderer anstecken lässt. Denn die eigene Laune wirkt sich auf deine Mitmenschen aus, je nachdem, ob sie gut oder schlecht ist.
Steigere dich nicht in unangenehme Gefühle hinein. Konzentriere dich auf Gedanken, Erlebnisse und Aktivitäten, die angenehme Gefühle bei dir auslösen. Tue etwas, was du gerne machst, um wieder angenehme Gefühle zu tanken, z.B. deine Lieblingsmusik hören, Freunde anrufen oder etwas naschen. Wenn es dir sehr schlecht geht, dann solltest du dir professionelle Hilfe suchen. Du kannst z.B. Montag bis Freitag 10 – 18 Uhr bei Frau Seidel anrufen (Tel. 0179 189 6646) [zurück nach oben]
Sage, was dich ärgert
Wenn du dich über jemanden von der Familie oder deinen Freunden ärgerst oder ihr euch streitet dann stelle dir selbst bitte immer die folgenden Fragen: Was genau ärgert dich gerade? Warum ärgert dich das eigentlich? Was erwartest du von der/dem Anderen, wie sie/er sich besser verhalten sollte? Es ist wichtig, dass du diese Dinge der/dem Anderen dann auch sagst. Nur so kann sie/er deinen Ärger verstehen und ihr/sein Verhalten ändern. Denke bitte daran: Oft denkst du, du weißt, was in der/dem Anderen vor sich geht und was sie/er denkt. Aber das kannst du nicht sicher wissen. Deshalb frage nach, wenn du das Verhalten der Anderen nicht verstehst. Vielleicht liegt ja ein Missverständnis vor? Nur wenn ihr drüber redet, könnt ihr das aufklären und meist auch aus der Welt schaffen. [zurück nach oben]
Lernorganisation
So kannst du lernen
Du kannst z.B. entsprechend deiner Stundenpläne die Schulaufgaben abarbeiten, Lernstoff vertiefen oder durch Wiederholen üben. Das hat den Vorteil, dass du dich im Klassenchat parallel dazu mit deinen MitschülerInnen austauschen und auftretende Fragen diskutieren kannst. Wenn ihr etwas untereinander nicht klären könnt, dann formuliert bitte konkrete Fragen und stellt sie eurem Lehrer/Lehrerin entsprechend der Kontaktmöglichkeiten. Die findest du unter dem Vertretungsplan. Hier findest du auch eine Liste mit Links zu kostenfreien Lernplattformen. Diese bieten Eltern und Kindern Erklärungen, Übungen und Wissensquizze. Du kannst auch auf Youtube nach Erklärvideos suchen. Gib dazu das Thema möglichst genau in die Suche ein. Vielleicht verstehst du es nicht gleich bei dem ersten Video. Probiere dazu ruhig mehrere aus. [zurück nach oben]
Lernzeiten
Es gibt dir Struktur, wenn du dir für jeden Tag die gleiche Zeit zum Lernen festlegst. So schaffst du jeden Tag einen Teil deiner Aufgaben und hast nicht am Ende einen riesigen Berg davon, den du nur schwer bewältigen kannst. Teile dir diese Zeit in Lernphasen und Pausen ein. Du kannst dir einen Wecker stellen, damit du die Zeit besser im Blick hast. Es ist immer ein Ansporn zu wissen, dass bald wieder Pause ist!
Teile die Woche in Arbeitstage und Wochenende ein. Am Wochenende darfst du ruhig auch mal die Schulaufgaben Aufgaben sein lassen und einfach entspannen. [zurück nach oben]
Eltern sind keine Ersatzlehrer
Sie müssen als Eltern nicht inhaltlich fit sein. Sehen Sie sich als Lernbegleiter. Zeigen Sie Interesse am Lernen Ihrer Kinder. Von den Kindern wird in dieser Zeit eine enorme Selbstdisziplin und Selbstständigkeit erwartet. Bitte unterstützen Sie sie dabei. Ihr Interesse an den Lerninhalten und die Wertschätzung des Lernprozesses wird Ihr Kind motivieren. Feiern Sie (auch kleine) Erfolge! Hilfreiche Tipps für Familien, wenn Schule zuhause stattfindet gibt auch das Schulpsychologische und Inklusionspädagogische Beratungs- und Unterstützungszentren (SIBUZ) Berlin in ihrem Infobrief. [zurück nach oben]
Redet nicht zu viel über die Krise
Verbringt nur eine bestimmte Zeit damit, euch über die Corona-Pandemie auf dem Laufenden zu halten. Eltern sollten die Quellen für die Nachrichten sorgsam aussuchen – es kursieren auch viele Falschmeldungen und Panikmache in den Medien. Hier könnt ihr einen Artikel von den Digitalen Helden über Die Corona-Krise als Medienereignis lesen, mit 6 Tipps wie Eltern mit ihrem Kind über Corona, beängstigende Nachrichten und Fake News sprechen können. Besprecht Nachrichten in der Familie. Redet über eure Ängste und Sorgen! Geht nach den Gesprächen über die Krise wieder zügig zum Alltag zurück – das Leben geht weiter. [zurück nach oben]
Pläne schmieden gibt Sicherheit
Organisiert euren Alltag. Haltet Routinen ein. Ihr könnt z.B. morgens weiterhin zu festen Zeiten aufstehen, eure Essenszeiten, die Zeiten für (Schul-)Arbeiten und Zu-Bett-Gehen festlegen. Ein stabiler Rahmen gibt Ihren Kindern Sicherheit.
Erstellt als Familie einen Wochenplan. Entscheidet dazu gemeinsam, was ihr euch vornehmt. Am besten wäre es, wenn jeder (mindestens) eine Aktivität in den Plan schreibt. Dann hat jeder in der Familie etwas, worauf er/sie sich diese Woche freuen kann. Vorschläge für Aktivitäten findet ihr oben im Text. Bleibt bei der Planung realistisch und nehmt euch nicht zu viel vor. Eine Planung gibt uns das Gefühl, Kontrolle zu haben und vermittelt so Sicherheit. Das Gefühl der Sicherheit ist im Moment für alle besonders wichtig.
Besprecht am Ende jeder Woche, was gut gelaufen ist. Besprecht alle gemeinsam, welche Veränderungen ihr euch wünscht und welche umgesetzt werden sollen. [zurück nach oben]
Aktuelle Herausforderungen meistern
Tut mal etwas Verrücktes: Seht das Ganze als Abenteuer! Die Spielregeln für den Alltag haben sich geändert und verändern sich auch weiterhin. Es gibt Hindernisse, die ihr überwinden müsst. Wer weiß, was euch morgen erwartet? Seid einfach mal neugierig, statt ängstlich. Die Situation bleibt die gleiche, aber ihr könnt euren Blickwinkel darauf ändern. Die Chinesen sagten das schon im 5. Jahrhundert „Ob man das Leben lachend oder weinend verbringt, es ist dieselbe Zeitspanne.“ Meistert gemeinsam Tag für Tag, so wie die Level in einem eurer Computerspiele.
Dementsprechend kannst du dir vielleicht jeden Tag eine Herausforderung vornehmen. Das ist etwas, was dir schwer fällt, weil du es vielleicht nicht gerne machst oder es noch nicht richtig kannst. Wenn du die Herausforderung gemeistert hast, dann kannst du stolz auf dich sein! Klopfe dir dafür ruhig auch mal selbst auf die Schulter. Erzähle deiner Familie und Freunden von deinem Erfolg.
Tauscht euch in der Familie über Sorgen, Gefühle und eure Erfahrungen in dem praktischen Umgang mit der Krise aus. Diese mit der Familie oder mit Freunden zu teilen hilft euch. Helft euch auch gegenseitig, soweit es möglich ist. Helfen gibt dir ein angenehmes Gefühl, weil du etwas Gutes für andere und damit etwas Sinnvolles getan hast. Ihr könnt euch damit gegenseitig unterstützen, denn wir sitzen alle in einem Boot.
Bitte haltet euch an die Hygiene- und Abstandsbestimmungen, damit ihr, eure Familien und Freunde gesund bleiben! Dazu merke dir die AHA-Regeln:
- Abstand halten (1,50 m)
- Hygiene (Händewaschen für mind. 20 Sekunden, in die Ellenbeuge niesen/husten)
- Alltagsmaske (bzw. FFP2-Maske).
Ihr könnt mir gern Rückmeldungen zu meinen Tipps geben und sie ergänzen. Ihr könnt mir auch Fotos davon schicken, was ihr z.B. gerade lest, wie ihr draußen spielt, was ihr gerade lernt. Wenn ihr möchtet, schickt mir das per eMail und ich veröffentliche es hier unten.
Deine Schulsozialarbeiterin
A. Seidel